Spielbericht 16.06.2012 - 26. Spieltag - 1. Kreisklasse

SG Hertha Niewitz – SG Grün-Weiß Schlepzig 1:1 (1:1)

Tore: 0:1 (30.) Steven Feller
        1:1 (43.) Marcel Helemann

Schiedsrichter: Frank Bohla

Das letzte Spiel der Saison stand an, Schlepzig hatte noch einmal einen sehr starken Gegner vor der Brust. Die Niewitzer lagen vor dem Spiel auf Tabellenplatz 3 und hatten in den beiden vorherigen Spielen 13 Treffer erzielt. Man war also gewarnt.
Leider setzte sich die Personalmisere fort, Kurt Trepte, Denny Jedamski und Sebastian Gotthardt fehlten. Außerdem sagte Thomas Weiß noch kurz vor Spielbeginn ab, glücklicherweise kam Tim Baranowski noch pünktlich zum Anpfiff und so standen immerhin 11 Mann auf dem Platz.

Schlepzig begann wie schon gegen Goyatz sehr dominant, zweikampfstark und mit viel Ballbesitz, allerdings diesmal nicht ganz so zielstrebig im Spiel nach vorn. Einige Niewitzer Spieler verloren nach den Torfestivals in den letzten Spielen schon nach wenigen Minuten die Geduld, es wurde ohne Ende gemeckert und wie zu erwarten auch wieder ordentlich gefoult. Nach 15 Minuten waren bereits 4 Niewitzer verwarnt. Aus einem dieser Fouls in der 6. Minute ergab sich ein Freistoß aus sehr guter Position. Rene Richters harten Schuss konnte der Niewitzer Schlussmann Hanuschke mit einer starken Parade klären. In der 17. Minute brannten beim ersten Niewitzer offenbar völlig die Sicherungen durch, ohne wirkliche Chance auf den Ball und dazu noch auf Höhe der Mittellinie sprang er Tim Baranowski von hinten in die Beine. Mit der gelben Karte, über die er sich noch lautstark beschwerte, war er sehr gut bedient.

An dieser Stelle muss auch mal der Schiedsrichter lobend erwähnt werden, er hatte das Spiel sehr gut im Griff und zögerte auch nicht gelbe Karten zu verteilen, wann immer es nötig war.
So mussten sich einige Niewitzer Heißsporne zügeln, wenn sie nicht vom Platz fliegen wollten.

Nur zwei Minuten später dann die erste Hiobsbotschaft für Schlepzig, Torwart Michael Rocher verletzte sich am Knie und konnte nicht mehr weitermachen. Für ihn kam der eigentlich nur als Linienrichter mitgereiste Andreas Müller ins Tor.

An der Schlepziger Überlegenheit änderte sich in der ersten halben Stunde jedoch nichts und durch den Treffer von Steven Feller in der 30. Minute ging man absolut verdient in Führung. Nach dem Tor sah übrigens auch noch der Niewitzer Keeper gelb wegen meckern, die gesamte Heimmannschaft war jetzt verunsichert und es lief noch weniger zusammen als zuvor.

In der 37. Minute setzte Steven Feller nach einem Querschläger zum Fallrückzieher an, traf aber leider nur den Pfosten. Das wäre sicherlich die Vorentscheidung gewesen.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte sprang Rene Richter, während er sich in der Luft befand, der Ball gegen den Oberarm. Der Schiedsrichter pfiff zwar Handspiel, zeigte jedoch keine Karte und obwohl sich unser Kapitän eindeutig im Strafraum befand, gab es nur Freistoß für Niewitz.Diesen Freistoß konnten die Niewitzer nutzen und kamen so recht überraschend noch vor der Pause zum Ausgleich.


In der zweiten Hälfte spielte man nun gegen den Wind und etwas bergauf, was bei der Hitze nochmal zusätzlich an den Kraftreserven zehrte. Niewitz reagierte und tauschte den akut rot-gefährdeten Keeper, außerdem brachten sie einen frischen Stürmer. Für die Schlepziger hieß es durchhalten, Einwechslungen waren nicht mehr möglich.

Die vom Ausgleich beflügelten Niewitzer wurden jetzt zunehmend stärker, allerdings blieben große Chancen in diesem Spiel auf beiden Seiten Mangelware.

In der 65. Minute war für den nächsten Schlepziger Schluss. Steven Feller konnte nicht mehr weitermachen, er musste vom Krankenwagen abgeholt werden und verließ später die Klinik mit dem Verdacht auf Kreuzbandriss. Nun hieß es in Unterzahl weiter auf die Zähne beißen.

Doch als ob das nicht genug Pech für ein Spiel war, bekam Stephan Kirstein nur wenige Minuten später starke Krämpfe und musste auch erst einmal runter. Er konnte zwar nach einiger Zeit wieder aufs Feld, war in seinen Aktionen jetzt aber sehr stark eingeschränkt.

In diesen letzten 20 Minuten zeigte die Schlepziger Mannschaft was für ein Wille und Charakter in ihr steckt. Jeder ging unglaubliche Wege um die Lücken der fehlenden Mannschaftskameraden zu schließen.

In einem Spiel, in dem es um nichts mehr ging, brachte man die Niewitzer mit dieser Leidenschaft zum Verzweifeln. Andreas Müller im Kasten hielt alles was aufs Tor kam und machte einen astreinen Job, zumal er eigentlich im Sturm oder Mittelfeld spielt. Die Schlepziger Abwehrreihe stand wie schon in der Vorwoche bombenfest, das Kombinieren bis vors Tor war für die Niewitzer praktisch unmöglich. Im Mittelfeld gewannen Jens Neumann und Markus Lawnik fast jeden Zweikampf und vorne versuchte Tim Baranowski wann immer es ging den gegnerischen Spielaufbau zu stören.

Irgendwie schaffte man es dann tatsächlich, trotz 8(!) Minuten Nachspielzeit den Kasten sauber zu halten und beim Abpfiff ging jeder Schlepziger als gefühlter Sieger vom Platz.

Für Schlepzig spielten:

Michael Rocher (TW) (-> Andreas Müller)
Nico Dominik
Rene Richter (SF)
Marco Hartock
Ingo Selbitz
Jens Neumann
Markus Lawnik
Stephan Kirstein
Marcel Trott
Steven Feller
Tim Baranowski